Der Eierstockkrebs, oder auch Ovarialkarzinom, ist eine bösartige Tumorerkrankung, an der jedes Jahr ca. 9000 Frauen, überwiegend in der zweiten Lebenshälfte, erkranken. Die Überlebensrate bei frühzeitiger Diagnose ist jedoch recht hoch und liegt nach fünf Jahren bei ca. 50 %.
Ursachen
Es werden derzeit verschiedene Ursachen für den Eierstockkrebs diskutiert.
Ein genetischer Zusammenhang gilt als gesichert, da die Erkrankung familiär gehäuft auftritt. Weiterhin wird vermutet, dass dieselben Gene, die auch das Risiko für Brustkrebs deutlich erhöhen, ebenfalls verantwortlich für die Entstehung eines Ovarialkarzinoms sind.
Auch die Konzentration von Vitamin D im Körper einer Frau wird mit dem Auftreten von Eierstockkrebs in Verbindung gebracht. Diese Erkenntnis resultiert aus einer Studie, die belegte, dass das Auftreten mehrerer Krebsarten, darunter Eierstockkrebs, in starkem Maße mit der Sonneneinstrahlung korreliert. So bekommen Personen in sonnigen Regionen deutlich seltener bestimmte Krebsarten, als Menschen in kühleren Gebieten. Da Vitamin D im menschlichen Körper fast ausschließlich durch Sonneneinstrahlung gebildet wird, scheint eine niedrige Konzentration dieses Stoffes das Krebsrisiko deutlich zu steigern.
Auch bei Kinderlosigkeit steigt das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken deutlich an, während die Einnahme der Antibabypille und häufige Schwangerschaften das Risiko senken. Der Grund hierfür ist vermutlich, dass die Eierstöcke einer kinderlosen Frau stets aktiv sind, während das Organ bei Einnahme der Pille bzw. während einer Schwangerschaft stark in seiner Aktivität heruntergefahren wird.
Symptome
Der Eierstockkrebs wird häufig erst sehr spät erkannt. Dies liegt vor allem an den uncharakteristischen Symptomen wie Magen- und Darmbeschwerden und allgemeiner Schwäche. Häufig sind diese Symptome nicht sehr stark ausgeprägt und werden lange Zeit ignoriert, sodass erst viel zu spät ein Arzt konsultiert wird. Lediglich in einigen Fällen treten vaginale Blutungen auf, welche die Diagnose deutlich erleichtern. Aus diesem Grund wird bei einer familiären Häufung des Ovarialkarzinoms zu jährlichen Vorsorgeuntersuchungen durch transvaginales Ultraschall geraten.
Therapie
Die Therapie besteht in der operativen Entfernung des Karzinoms, wobei in der Regel neben den Ovarien auch Eileiter, Uterus und evtl. befallene Lymphknoten entfernt werden. Daran anschließend erfolgt meist eine Chemotherapie.
Literatur: Kuhn, Possinger, Schünemann, Willich: Gynäkologische Malignome. Tumortherapie und Nachsorge bei Mamma- und Genitalmalignomen. Zuckschwerdt Verlag, 2003