Lichen Sclerosus ist eine Autoimmunkrankheit, die vorwiegend im Genitalbereich, seltener auch extragenital auftreten kann. Es handelt sich um eine chronisch entzündliche, nicht ansteckbare Krankheit, die gehäuft im Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen, z. B. Schuppenflechte, Diabetes mellitus, Weißfleckenkrankheit, auftritt und wahrscheinlich genetisch bedingt ist. Männer und Kinder können ebenfalls an L. s. erkranken.
Symptome
Das stärkste Symptom ist der Juckreiz an den betroffenen Hautstellen, so dass in den meisten Fällen zunächst der Verdacht auf eine Pilzinfektion besteht. Der Juckreiz kann in Schüben auftreten und exzessiv sein. Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt kann leicht feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Pilz- oder evt. bakterielle Infektion handelt (Oft tritt eine bakterielle Infektion in Verbindung mit Lichen sclerosus auf!). Durch Juckreiz, gerötete Hautstellen und die möglichen Papeln (kleine Knötchen, Hauterhebungen) kann auch der Verdacht auf Herpes genitalis bestehen! Ein Bluttest kann hier eine virale Infektion ausschließen bzw. bestätigen.
Die durch Lichen Scierosus bedingte trockene Haut weist, u. a. durch starkes Kratzen, oft Fissuren (Einrisse) auf, die beim Wasserlassen oder durch Körperfeuchtigkeit/Ausfluss ein starkes Brennen verursachen können. Auch kleine Blutungen unter der Haut sind möglich, die als punktförmige, streifenförmige oder flächige rote Stellen sichtbar sind.
Des Weiteren ist die betroffene Haut meist hell rosa bis porzellanfarbig, in einem fortgeschrittenem Stadium weißlich. Betroffene Areale kann man meist gut erkennen. Gut fühlbar sind auch die möglichen Verhornungen der Haut, rauhe bis grindartige Hautstellen, die auch temporär auftreten können.
Folgen
Da die Krankheit einen chronischen Verlauf hat, kann es unbehandelt in der Folge zu Gewebsschwund, Verwachsungen und Verengungen, z. B. des Blasenausgangs, führen. Betroffen können der gesamte Genital- und Anusbereich sein, also auch die kleinen und die großen Schamlippen sowie die Klitoris. Bei Männern sind meist Vorhaut und Eichel betroffen.
Das Abklären der Krankheit und eine regelmäßige Beobachtung durch die Ärztin/den Arzt ist notwendig, da bei andauerndem Bestehen das Risiko eines Plattenepithelkarzinoms (Hautkrebs) besteht.
Um die Hautreizung zu lindern bzw. nicht zu verschlechtern sollte auf enge, synthetische Kleidung verzichtet werden, auf Slipeinlagen, parfümierte Seifen, übermäßige Hygiene u. Ä. Pflegen Sie die Haut mit Fettcremes und sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über eine entsprechende Therapie (meist Gabe von kortisonhaltigen Cremes).