Unter dem Handelsnamen Resochin ist Chloroquin als Arzneistoff zur Malariaprophylaxe im Einsatz. Die Wirkung wird durch ein Gemisch zweier chininverwandter enantiomerer chemischen Verbindungen. Allerdings haben bereits sehr viele Erreger auf dieses Therapeutikum eine Resistenz entwickelt.
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Preis
Chloroquin Preis: ab 72 Euro
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Neben der Malariaprophylaxe wird Chloroquin auch bei der Behandlung verschiedener rheumatischer Krankheitsbilder eingsetzt. Bei Transfektionen erhöht die Zugabe des Wirkstoffes in der Zellkultur die Effizienz.
In der Behandlung von Tumorerkrankungen und in der Krebsforschung sind klinische Studien damit befasst, die Wirkung von Chloroquin in Kombination mit anderen Chemotherapeutika zu erforschen. Hier werden die Endozytose- und Autophagiehemmende Eigenschaften hervorgehoben.
Die Substanz ist farblos bis gelb, lässt sich kaum bis gar nicht in Wasser lösen und weist keine olfaktorischen Eigenschaften auf. Um die Löslichkeit der Substanz zu gewährleisten, werden die Arzneistoffe als Salze angeboten (Chloroquindiphosphat (50 g/l) und Chloroquinsulfat). Damit wird gleichzeitig auf die Zersetzungseigenschaften bei Kontakt mit Tageslicht und Luft positiv eingewirkt.
Wirkungsweise von Chloroquin
In Bezug auf die Malaria wirkt Chloroquin blutschizontozid und hemmt die Auskristallisierung von Malaria-Pigmenten und unterbindet die Proteingewinnung für den Stoffwechsel des Malariaerregers. Dieser kann damit seinen Stoffwechsel nicht mehr ausreichend anfeuern und stirbt dann im Idealfall ab. Da Chloroquin einst das am häufigsten verwendete Medikament zur Malariaprophylaxe und -behandlung war, wurden die Erreger jedoch resistent und die Wirkung bleibt zunehmend aus.
Nutzung bei besonderen Situationen
Derzeit wird in China eine klinische Studie an Coronaerkrankten durchgeführt, um eine Wirkung gegen dies neuartige Virus zu überprüfen. Der Covid 19 genannte Coronavirus ist erst seit einigen Monaten aktiv und hat sich bereits weltweit verbreitet. Auch wenn die tatsächlichen Zahlen nüchtern betrachtet noch harmlos wirken, macht sich große Verunsicherung breit und die Wissenschaft sucht nach Wegen, diesem Virus zu begegnen. Ob Chloroquin sich hier am Ende durchsetzen kann, muss sich noch zeigen.
Vor einigen Jahren nutzten Sterbehilfevereine dies Medikament in Zusammenhang mit ihrem Angebot zur Unterstützung der Tötungsabsichten von Schwerstkranken und Menschen, die den Wunsch hatten, selbstbestimmt und würdevoll vom Recht ihres Ablebens Gebrauch machen zu wollen. Der Gesetzgeber unterband die Aktivitäten derartiger Vereine durch den § 217 StGB, der jedoch erst vor wenigen Tagen vorm Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig deklariert und außer Kraft gesetzt wurde. Somit können die Sterbehilfevereine auch in Deutschland wieder aktiv werden und möglicherweise auf Chloroquin zurückgreifen.
Es ist selbstverständlich, dass dies verschreibungspflichtige Medikament nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden soll und dass eine Einnahme unter engem Kontakt zum verschreibenden Arzt und andauernden Kontrolluntersuchungen angezeigt ist. Nebenwirkungen und auch die Warnungen bei Vorerkrankungen sind nicht zu unterschätzen. Wie eben im Absatz zur Sterbehilfe deutlich wurde, ist die Wirkung des Stoffes vor allem auch in Kombination mit anderen Medikamenten sehr weitreichend und bietet keinerlei Freiheiten, damit herum zu experimentieren und Selbstversuche zu starten.
Empfohlene Dosis
Erwachsene sollen gegen Malaria vorbeugend 500 mg Chloroquinphosphat wöchentlich oral zu sich nehmen. Beginn der Prophlaxe sollte ein bis 2 Wochen vor dem Abreisedatum sein und die Behandlung bis 4 Wochen über das Ende der Reise hinaus fortgeführt werden.
Die bekannte Wirkstoffresistenz führte dazu, dass die Behandlung zwischenzeitlich häufiger mit anderen Wirkstoffen kombiniert wurde, aufgrund der schlechten Verträglichkeit davon bis auf einige Ausnahmen, inzwischen aber wieder abgesehen wird.
Bei Überdosierung wird Diazepam als stoffliches Gegenmittel eingesetzt. Eine Überdosierung äußert sich durch Pigmentstörungen der Haut und das Ausbleichen der Haare.
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Die Liste der Nebenwirkungen bei Chloroquin ist durchaus lang. Von Hornhauteintrübungen und Netzhautveränderungen im Auge, über Beschwerden im Verdauungstrakt bis hin zu Schlafstörungen und Hautrötungen gibt es mögliche unerwünschte Begleiterscheinungen. Neuropsychiatrische Symptome können ebenfalls unter der Einnahme auftreten.
Abgeraten wird von der Einnahme, wenn beim Patienten bereits schwere Schädigungen von Leber und Niere vorliegen. Bekannte Augenerkrankungen oder Blutbildungsstörungen sind ebenfalls kontraindikativ zu bewerten.
Aufgrund der Verwandtschaft zu Chinin ist bei bekannten Allergien oder Überempfindlichkeit gegen Chinin ebenfalls davon abzuraten, diesen Wirkstoff anzuwenden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind unbedingt zu überprüfen und ggf. sollte auf die Einnahme von Chloroquin verzichtet werden.
Schwangere und Stillende – was gibt es zu beachten?
Grundsätzlich ist die Einnahme für werdende und stillende Mütter erlaubt. Wird der Wirkstoff zur Behandlung bei rheumatischen Krankheitsbildern eingesetzt, sollte eine Einnahme über einen langen Zeitraum allerdings unterbleiben. Solange das Kind noch nicht geboren ist, besteht das Risiko von Augenschäden. Beim Säugling würde dies zwar ebenfalls bestehen, aber hier gäbe es die Alternative abzustillen und auf andere Nahrung umzustellen.
Kinder können mit Chloroquin behandelt werden, wenn die Anwendungszeiträume von kurzer Dauer sind.
Die Entwicklung des Medikamentes
Mitte der 30-er Jahre wurde Chloroquin in Form von Resochin erstmals synthetisiert. Hans Andersag dem bei der I.G. Farbenindustrie Elberfeld diese Synthese gelang, maß dem Ergebnis seiner Arbeit anfangs jedoch keine große Bedeutung zu. Die deutsche Wehrmacht hatte im zweiten Weltkrieg bereits methyliertes Chloroquin zur Malariabekämpfung im Einsatz, das etwa zeitgleich erfunden und unter dem Namen Sontochin vermarktet wurde. In Nordafrika wurden Proben dieser Substanz bei deutschen Kriegsgefangenen gefunden und in den USA labortechnisch untersucht. Der Analysenvergleich verschiedener Malariamittel, machte deutlich, dass Chloroquin eine herausragend positive Verträglichkeit und Wirkung den anderen Präparaten gegenüber hatte.
