Protopic beinhaltet den Wirkstoff Tacrolismus und zählt zur Gruppe der Moleküle, die unter anderem auch als Makrolid-Immunmodulatoren bekannt sind. Weitere Bestandteile des Medikamentes sind unter anderem dickflüssiges Paraffin, weißes Vaseline, Hartparaffin, gebleichtes Wachs und Propylencarbonat.
Die Salbe besitzt eine weiße bis gelbliche Färbung und wird bei mittelschwerer bis schwerer Dermatitis (Ekzemen) verwendet, falls andere Therapien scheitern oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Protopic ist nur mit einem Rezept in der Apotheke zu erhalten.
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Inhalt
Anwendungsgebiete
Die Salbe kann bei Erwachsenen sowie bei Jugendlichen angewendet werden. Protopic ist entweder in den Stärke 0,03 oder 0,1 % verfügbar, wobei bei Jugendlichen unter 16 Jahren die niedrigere Stärke empfohlen wird. Meist wird jedoch die richtige Stärke vom Arzt selbst ausgewählt. In folgenden Anwendungsbereichen findet Protopic Anwendung.
Einsatz
Behandlung von Ekzemen
Protopic wird verwendet, wenn andere Therapien wie zum Beispiel eine topische Kortikosteroide nicht mehr ausreichen oder diese vom Patienten nicht vertragen werden. Die Salbe wird daher bei mittelschwerer bis schweren Ekzemen verwendet.
Therapie zur Erhaltung
Protopic kann dabei helfen, Schübe von Ekzemen vorzubeugen um damit eine Verlängerung der schubfreien Intervalle herbeirufen.
Wirkung
Protopic wird im Regelfall nur eingesetzt, wenn andere Therapieverfahren keine positiven Ergebnisse erzielen. Der Wirkstoff Tacrolismus setzt da ein, wo andere Verfahren scheitern. Auf diese Weise können weitere Exzemschübe erfolgreich verhindert oder minimiert werden.
Die Symptome der Krankheit bessern sich im Regelfall bereits nach den ersten paar Tagen der Behandlung. Wird die Behandlung jedoch unterbrochen, hält der Effekt nicht sehr lange an.
Anwendung
Protopic wird bei Kurzzeitbehandlungen eingesetzt und sollte keineswegs über einen längeren Zeitraum erfolgen. Mit der Behandlung sollte der Patient beginnen, sobald sich die ersten Symptome und Anzeichen bilden. Mit der Salbe sind alle betroffenen Hautbereiche einzucremen und dies solange, bis alle Ekzeme verschwunden oder nur noch leichte Läsionen aufzufinden sind. Die behandelnden Stellen sollte jedoch nicht mit Verbänden oder Umschlägen abgedeckt werden.
Nach diesem Vorgehen ist es für den Patienten möglich, eine Erhaltungstherapie durchzuführen. Treten erneute Anzeichen für einen Wiederausbruch auf, kann die Behandlung wieder aufgenommen werden.
Einnahme bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren
Im Regelfall wird mit einer zweimal täglichen Anwendung mit Protopic 0,1 % begonnen. Die Behandlung wird solange weitergeführt, bis alle Ekzeme erfolgreich abgeheilt sind. Treten jedoch erneut Beschwerden auf, sollte die Behandlung wieder aufgenommen werden. Zudem kann in diesem Fall entweder die Häufigkeit der Anwendung reduziert oder auf die niedrigere Stärke (0,03 %) zurückgegriffen werden. Dies sollte jedoch im Vorhinein mit einem Arzt besprochen werden.
Üblicherweise kommt es bereits nach einer Woche zu Verbesserungen des Hautbildes. Wird jedoch keine Verbesserung festgestellt, sollte der Patient zusammen mit dem Arzt andere Therapiemöglichkeiten in Betracht ziehen.
Protopic bei Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche von zwei bis 16 Jahre sollten nur die 0,03 % Salbe verwenden. Hierbei sollte die Salbe zweimal täglich drei Wochen lang auf betroffene Hautstellen aufgetragen werden. Sobald eine Verbesserung des Hautbildes erfolgt, kann die Anwendung nur noch einmal täglich erfolgen.
Bei Kindern unter zwei Jahren sollte die Salbe nicht verwendet werden.
Schutz vor Wiederauftreten der Beschwerden
Protopic kann unter anderem auch als Schutz vor dem Wiederaufflammen der Erkrankung erfolgen. Tritt dieser Fall ein, muss das Medikament über einen längeren Zeitraum hinweg aufgetragen werden. Die Salbe wird jedoch in diesem Fall nur zweimal wöchentlich aufgetragen.
Tritt eine solche Langzeittherapie ein, muss der behandelnde Arzt nach einem Jahr über eine weitere Fortsetzung entscheiden.
Nebenwirkungen
Laut klinischen Prüfungen traten bei ungefähr 50 % der Betroffenen Hautreizungen unterschiedlichster Art in den Bereichen auf, wo die Salbe aufgetragen wurde. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Jucken und Brennen auf den behandelnden Stellen, das sich entweder leicht oder mäßig stark ausbreitet. Im Regelfall verschwindet dieses Jucken jedoch nach einer Woche wieder.
Weitere beobachtete Nebenwirkungen sind unter anderem Hautrötungen, Schmerz, Wärmegefühl, Parästhesie sowie zusätzlicher Ausschlag an der behandelnden Stelle. Des Weiteren wurden Reizungen der Haut sowie ein gerötetes Gesicht nach dem Genuss von Alkohol festgestellt. Zudem ist das Risiko von Follikulitis (Entzündung der Haarfollikel), Herpesvirus-Infektionen, Akne und Rosacea erhöht.
Gegenanzeigen
Protopic sollte nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Tacrolismus angewendet werden sowie bei einer bereits bestehenden Entzündung der Haut.
Besteht bereits eine Herpes-Infektion, darf die Verwendung der Salbe nur mit gültiger Rücksprache eines Arztes geschehen, da Tacrolismus solche Infektionen begünstigt.
Während der Schwangerschaft
Protopic sollte nicht während der Schwangerschaft angewandt werden, da das ungeborene Kind Schäden davontragen könnte.
Bei Kindern
Eine Verwendung der Salbe bei Kleinkindern sollte nur durch Risiko-Abwägung des Arztes geschehen.
Wechselwirkungen
Da der Wirkstoff Tacrolismus über die Haut in den Organismus gelangt, sind bei der Anwendung als Salbe keine Wechselwirkungen zu erwarten. Ausgeschlossen werden sie jedoch nicht, da es trotzdem möglich ist, dass Tacrolismus sich mit bestimmten Wirkstoffen nicht verträgt. Daher wird vorgeschrieben, Protopic nicht zusammen mit Itraconazol, Erythromycin, Diltiazem oder Ketoconazol anzuwenden.
Trotz allem sollte stets ein Arzt zurate gezogen werden, vor allem wenn bereits Medikamente eingenommen werden.
