Tamiflu ist ein Medikament, welches zur Behandlung von den Symptomen von Grippeviren, sogenannten Influenza eingesetzt wird. Übliche Symptome sind plötzliches Auftreten von Fieber über 38,5 Grad Celsius, verstopfte Nebenhöhlen und damit Schnupfen, Husten, starke Schläfrigkeit und Muskelschmerzen. Dieses Medikament wird angewendet, wenn Symptome einer Grippe auftreten und ein Grippevirus akut viele Menschen von einer Grippeart betroffen sind. Tamiflu wird auch zur Vorbeugung eingenommen respektive gegeben werden. Hat eine Person mit einer infizierten Person Kontakt gehabt, kann diese von einem Arzt entscheiden lassen, ob das Verschreiben des Mittels gegen Grippe angebracht ist. Auch bei einem Ausbruch einer weltweiten Grippe Epidemie und unter der Bedingung, dass der saisonale Grippeschutz Impfstoff keinen ausreichenden Schutz bietet, kann Tamiflu vorbeugend eingenommen werden.
Die jährliche Grippeschutzimpfung kann Tamiflu trotzdem nicht ersetzen.
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Wie wirkt Tamiflu?
Der Wirkstoff in Tamiflu heißt Oseltamivir und zählt zu den Neuraminidase – Hemmer. Es blockiert die Enzyme der sogenannten Neuraminidasen. Dies verhindern, dass sich Grippeviren im Körper weiter ausbreiten und hilft so die Symptome einer Grippe zu lindern.
Was sollte vor der Einnahme beachtet werden?
Tamiflu sollte nicht eingenommen werden, wenn eine Allergie gegen den Wirkstoff Oseltamivir vorliegt. Betroffene sollten zunächst Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Bei gesundheitlichen Problemen mit den Nieren, dem Herz- und Kreislauf oder dem Immunsystem sollte vor der Einnahme ebenfalls ein Arzt konsultiert werden und mit diesem die weitere Behandlung abgestimmt werden.
Sollten akut andere Medikamente eingenommen werden und oder erst vor Kurzem abgesetzt worden, ist mit einem Arzt oder Apotheker abzuklären, ob und wie die Einnahme erfolgen soll. Besondere Vorsicht gilt bei den Medikamenten Probenecid, Chlorpropamid, Phenylbutazon und Methotrexat.
Schwangere, Stillende oder Frauen mit Kinderwunsch sollten ebenfalls mit einem Arzt oder Apotheker absprechen.
Wie wird es angewendet?
Tamiflu soll immer genau nach den Anweisungen des Arztes eingenommen werden.
Idealerweise beginnt die Einnahme des Medikaments innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome.
Falls nicht anderes verordnet wird das Mittel zwei Mal täglich fünf Tage lang eingenommen. Die Einhaltung dieser mindest Einnahmezeit ist für den Erfolg der Therapie essenziell, auch wenn eine Besserung deutlich früher eintritt. Ähnlich wie bei Antibiotika kann die Krankheit ansonsten mit noch stärker ausgeprägten Symptomen neu aufflammen.
Wird Tamiflu zur Vorbeugung eingenommen, muss die medikamentöse Therapie mindestens zehn Tage mit nur einer Dosis pro Tag erfolgen. Personen mit schwachem Immunsystem wird eine doppelte Behandlungszeit empfohlen.
Die Menge einer Dosis entscheidet sich durch das Körpergewicht des Patienten. Ab einem Körpergewicht von über 45 kg wird eine Dosis von 75 mg Tamiflu gegeben. Bei einem Körpergewicht zwischen 3 kg und 10 kg werden 3 mg pro Kilo verabreicht.
Die Kapsel wird mit ausreichend Flüssigkeit, ohne diese zu zerkauen oder zu zerbrechen, heruntergeschluckt. Um Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen zu vermeiden, wird empfohlen Tamiflu während der Nahrungsaufnahme einzunehmen.
Fällt das Schlucken von Kapseln schwer, so kann das Medikament auch in flüssiger Form verschrieben werden. Es ist auch möglich, die Kapsel aufzuschneiden und das mittel unter der Nahrung zu mischen.
Sollte eine zu hohe Dosis eingenommen worden sein, sollte sofort ein Arzt hinzugezogen werden und die Einnahme unterbrochen werden. Besondere Nebenwirkungen sind nach einer Überdosierung noch nicht aufgetreten.
Sollte das Einnehmen einer Dosis vergessen worden sein, sollte keine doppelte Dosis eingenommen werden.
Welche Risiken und Nebenwirkungen können auftreten?
Auch bei Tamiflu können Nebenwirkungen auftreten. Diese treten jedoch nicht zwangsläufig nach der Einnahme auf.
Selten (bei 1 von 1000 Patienten) treten Nebenwirkungen, wie Hautreaktionen, Juckreiz, Lebererkrankungen, Ödeme, Magen-Darm Blutungen, besondere psychische Belastungen oder schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktionen auf. Auch schwerwiegende psychische Nebenwirkungen, wie Verwirrtheit, Krampfanfälle und Wahnvorstellungen können selten auftreten. Diese Nebenwirkungen wurden vor allem bei Kindern und Jugendlichen festgestellt, traten kurz nach der Einnahme auf und klangen auch schnell wieder ab. Sehr selten hat dies zu akutem selbstverletzendem Verhalten oder Suiziden geführt. Die beschriebenen Symptome traten jedoch auch bei mit Grippeviren infizierten, ohne die Einnahme von Tamiflu auf.
Gelegentlich (bei 1 von 100 Behandelten) treten Leichte bis schwere Leberfunktionsstörungen, ein veränderter Bewusstseinsgrad oder Krampfanfälle auf.
Häufig (bei 1 von 10 Behandelten) treten Halsschmerzen, Bauchschmerzen, Müdigkeit, Magenverstimmung, Erbrechen, Bronchitis, Fieberbläschen (Infektion durch Herpesviren), Husten, Benommenheit oder Fieber auf.
Treten eine oder mehrere der oben beschriebenen Nebenwirkungen auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden oder in schweren Fällen ein Notarzt gerufen werden.
