In unserer heutigen Gesellschaft ist die medizinische Versorgung auf einem Niveau, welches wohl noch vor einigen Jahrzehnten nicht vorstellbar gewesen sein dürfte. Nichtsdestotrotz steigen die Fälle an Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Dies ist natürlich kein medizinisches Versagen, sondern eine Mischung aus einer ungünstigen genetischen Disposition des Individuums und einer suboptimalen Lebensweise, was die Negativauswirkungen drastisch verstärkt.
Es stellt sich folglich in diesem Zusammenhang die Frage, wie präventive Maßnahmen gegen kardiopulmonale Erkrankungen, also vor allem Bluthochdruck, Herzinfarkt und Thrombose, aussehen können bzw. müssen, so dass diesen Erkrankungen effektiv vorgebeugt wird.
Sport
Die primäre Stütze der Prävention stellt der Sport dar. Dieser muss im Idealfall ein Leben lang in adäquatem Maße ausgeführt werden. So ist es bei einem Auftreten derartiger Einschränkungen zwar nicht zu spät dagegen anzukämpfen, jedoch werden diese in ihren Auswirkungen nicht beseitigt, sondern nur temporär verschoben oder gelindert. Doch wie hat eine derartige sportliche Belastung auszusehen und welche schützende bzw. positive Auswirkungen hat diese?
Sportliche Belastung, welche präventiv wirken soll, ist primär durch ein moderates Ausdauertraining zu erreichen. Dies muss natürlich nicht unbedingt in Form des Joggens geschehen, sondern kann auch durch Hobbys wie Spielsportarten, welche den gesamten Organismus in seiner Ausdauer belasten, geschehen. Greift man doch auf ein Laufen zurück, welches vor allem der Gesundheit dienen soll, so sind einige Trainingsprinzipien zu beachten. Zunächst muss das Prinzip der individualisierten Belastung beachtet werden. Dies bedeutet schlicht, dass der sportliche Reiz, welchen das Individuum setzt, diesem angepasst sein muss. Als Beispiel kann hier ein 20 Jähriger und ein 60 Jähriger dienen. Für den Ersteren wäre ein passendes Training ein Lauf, welcher sich über eine Strecke von 5-15 Kilometer abspielt und tempotechnisch durchaus fordernd ist. Für den 60 Jährigen hingegen reicht vielleicht schon ein Wandern oder Nordic Walking aus, welches sich über circa 1 Stunde erstreckt. So ist vor allem die Grundlagenausdauer anzusprechen, welche bei einer Herzfrequenz von circa 120 – 130 bei längerer Belastung (über 30 Minuten) angesprochen wird. Eine Möglichkeit, dies ohne Messgerät nachzuweisen, ist die Fähigkeit des Läufers, sich während der Belastung ohne Probleme unterhalten zu können. Derartige Läufe, welche wie bereits erwähnt individuell sind, können dann im Zuge der optimalen Reizdichte 2-4 mal die Woche ein Leben lang ausgeführt werden.
Die positiven Auswirkungen äußern sich vielfach. So wird zunächst das Herz selbst entlastet. Durch das adäquate Training wird die Herzfrequenz im Ruhezustand gesenkt und das Schlagvolumen durch eine Hypertrophie, d.h. Vergrößerung des Herzens, maximiert. Dies bedeutet eine erhöhte Effektivität und damit langfristige Entlastung des Herzens. Das Kreislaufsystem, also vor allem die Arterien und Venen, wird durch einen langfristig gesenkten Blutdruck geschont. Aber auch die Viskosität, das heißt die Elastizität, dieser Blutbahnen nimmt zu, weshalb einer Arteriosklerose (Verstopfung) schwerer eintreten kann. Die Kollateralbildung, also einer weiteren Vernetzung der Blutlaufbahnen, sorgt zudem dafür, dass Arteriosklerosen und Thrombosen schwerer auftreten können, da im Falle des Ausfalls einer Bahn der Weg umgeleitet werden kann. Sport hat natürlich auch noch eine positive Auswirkung auf das Körpergewicht, welches, wenn zu hoch, wiederum Herz – Kreislauferkrankungen begünstigt. Allein schon die Fettmassen, welche bei einem Übergewichtigen zwischen und über dem Herz lagern, belasten dieses unnötig. Sport ist insgesamt als die wichtigste Präventionsmethode zu nennen, da es das gesamte Kreislaufsystem anspricht und dieses positiv verändert.
Ernährung
Aber auch die Ernährung ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Insbesondere zum Vorbeugen gegen Thrombose sollte kein Alkohol Missbrauch getätigt werden. Die Ernährungszusammensetzung sollte nach klassisch gesunden „Klischees“ ausgerichtet werden. So ist auf fettige und süße Nahrung nach Möglichkeit weitestgehend zu verzichten. Dem Vorzug sollte Kohlenhydrate reiche Stoffe, Gemüse und Obst gegeben werden, aber auch Fisch ist günstig. Dies ermöglicht neben einem gesunden Gewicht auch das Bereitstellen von Baustoffen, welche für die Bildung der Gefäßsysteme unerlässlich sind. Dass das Rauchen zu unterlassen ist, dürfte dank zahlreicher Aufklärungskampagnen bereits bekannt sein.