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Das Impfen ist ein heute nicht mehr wegzudenkender Schritt gegen Erkrankungen, welche früher noch ganze Generationen befielen und in ihrer Gesundheit gefährdeten. Ein Beispiel für die Effektivität von Massenimpfungen ist die Polio Impfung, welche gegen die Kinderlähmung schützt. Noch vor etwa 50 Jahren war diese Krankheit eine potentielle Gefahr für jeden, da sie neben den akuten Auswirkungen (ähnlich Grippesymptome) eine Zerstörung des Rückenmarks hervorrufen kann, was wiederum zu Lähmungen führt. Mit einer einfachen Schluckimpfung, welche in den 60er Jahren eingeführt wurde, wurde sie im europäischen Raum nahezu ausgelöscht.
Doch was passiert bei einer Impfung? Prinzipiell wird immer der Mechanismus des Körpers genutzt, welcher bei Fremdkörpern, in unserem Fall Viren, Antikörper, also Abwehrkräfte, bildet. Bis diese gebildet werden, vergeht allerdings in der Regel eine gewisse Dauer, weshalb bei einer Erstansteckung die Krankheit voll ausbrechen kann, bevor der Körper reagiert. Nach einer ersten Ansteckung merkt sich der Körper allerdings gewissermaßen diesen Erreger und es verbleibt eine kleine Restmenge der entsprechenden Antikörper in der Blutbahn. Eben diese Tatsache machen sich Impfungen zunutze. So wird bei einer Impfung im Prinzip eine kleine Menge des Erregers gespritzt. Diese Menge ist allerdings entweder so klein oder dermaßen modifiziert, dass sie keinen Schaden anrichten kann. Der Körper reagiert dennoch in der uns nun bekannten Weise: Er bildet Antikörper. Sollte es nun in der Zukunft zu einer echten Erkrankung kommen, so stehen diese Antikörper bereit bzw. werden derart schnell gebildet, dass die Krankheit gar nicht erst ausbrechen kann. Da die Abwehrkräfte des Körpers allerdings nicht ewig bestehen bzw. sich vom Organismus „gemerkt“ werden, sind in vielen Fällen ein mehrmaliges Impfen nötig, weshalb man von einer Erneuerung spricht.
In Deutschland sind zahlreiche Impfungen vorgeschrieben. Dies dient nicht nur zum Schutz des Individuums, sondern soll auch Massenepidemien verhindern, welche große Bevölkerungsteile erkranken lassen würden. Die meisten Impfungen erfolgen bereist in den ersten Lebensjahren. Dies wird nicht nur so gehandhabt. damit der Mensch später geschützt ist, sondern auch, weil viele dieser Erkrankungen insbesondere für Kleinkinder lebensgefährlich sein können. Die häufigsten Impfungen sind in diesem Zusammenhang gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung, Hepatitis, Masern, Mumps und Röteln. Dieses Programm des Impfens wird mit steigendem Lebensalter fortgesetzt, wenn auch nicht mehr so hoch frequentiert.
Wichtige Impfungen bei Säuglingen
Diphterie
Diese Erkrankung bildet Toxine, welche zu Atemlähmungen oder schweren Organschäden mit Todesfolge führen können. Diphterie ist mittlerweile weniger bei uns, sondern eher in Osteuropa ein großes Thema. Dennoch ist die Impfung sehr wichtig, um mögliche Ansteckungen zu vermeiden.
Der Säugling bekommt drei Impfungen, meistens in Kombination mit der Tetanus- und Keuchhustenimpfung. Die Auffrischungen müssen bis ins Erwachsenenalter stattfinden. In der Regel beträgt die Schutzzeit bis zu zehn Jahren.
Als Komplikation der Impfung an sich sind Schwellungen und Rötungen der Einstichstelle am häufigsten vorhanden. Kinder vertragen diese Impfung aber generell besser als Erwachsene.
Pertussis (Keuchhusten)
Es handelt sich um eine bakterielle Erkrankung mit einem langwierigen Verlauf. Wird ein Säugling mit Keuchhusten infiziert, kann er an Erstickungsanfällen sterben. Darum ist es wichtig, im Säuglingsalter bereits mit der Impfung zu beginnen.
Der Säugling bekommt in gewissen Abständen drei Impfungen. Die dritte erfolgt ab dem ersten Lebensjahr und in der Regel in Kombination mit Diphterie und Tetanus. Der Schutz besteht dann bis zu fünf Jahren.
Auch diese Impfung kann Komplikationen herbeiführen. Die Häufigsten sind hier Krämpfe und Fieber, sowie Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle. Im Laufe der Zeit wurde ein Impfstoff entwickelt, der besser verträglich ist, da nur bestimmte Bakterienbestandteile entalten sind.
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Muskelkrämpfe und tödliche Atemlähmungen sind die häufigsten Symptome des Wundtstarrkrampfes. Auch hier handelt es sich um Toxine, die über Hautverletzungen übertragen werden. Die Sterberate liegt bei 50 Prozent, also die Hälfte der Erkrankten.
Die Säuglinge bekommen drei Impfungen, kombiniert mit einer Diphterie- und Keuchhustenimpfung. Der Schutz hält fünf bis zehn Jahre an.
Die Komplikationen sind standardmäßig auch hier Rötungen und Schwellungen der Einstichstelle, aber auch Allergien und Lymphknotenschwellungen können gegenfalls auftreten.
Impfungen bei Kindern
Polio (Kinderlähmung)
Obwohl diese Erkrankung immer seltener wird, ist eine Impfung bei Kindern sehr zu empfehlen. In Entwicklungsländern wird diese durch mangelnde Hygiene von Mensch zu Mensch übertragen. Die Entstehung erfolgt im Darm, wo sich die Erreger schnell vermehren und schließlich über das Blut ins zentrale Nervensystem gelangen. Dort können schwerwiegende Nervenlähmungen ausgelöst werden, die zum Tode führen können. Oft verläuft sie allerdings harmlos und äußert sich lediglich durch Beschwerden wie Fieber, Durchfall und Atemwegskatarrh.
Insgesamt bekommt das Kind drei Impfungen. Nach der ersten erfolgt vier bis acht Wochen später die zweite, sechs bis zwölf Monate später dann die dritte. Erwachsene benötigen diese Impfung nur, wenn sie in gefährliche Länder reisen.
Haemophilus influenzae Typ b
Diese Impfung ist hauptsächlich für Kleinkinder bestimmt. Mögliche Folgen sind eitrige Gehirnhautentzündungen, sowie lebensbedrohliche Entzündungen des Kehlkopfdeckels. Dies tritt in der Regel bei Kindern unter fünf Jahren auf.
Die Impfung beginnt bereits im Säuglingsalter. Die letzte (dritte) Impfung bekommt das Kind nach dem ersten Lebensjahr. Der Schutz ist ab dem fünften Lebensjahr nicht mehr notwendig.
Impfkomplikationen sind wie so oft Rötungen und Schwellungen der Einstichstelle.
Masern
Typische Symptome dieses Virus sind grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Schnupfen und Husten; außerdem kommt ein Hautausschlag hinzu. Begleiterscheinungen sind Entzündungen von Gehirn, Lunge und Mittelohr.
Die Impfung erfolgt im zweiten und sechsten Lebensjahr in Kombination mit Mumps und Röteln (MMR). Haben noch ungeimpfte KInder Kontakt zu Masern-Infizierten, muss eine Schutzimpfung bis zum dritten Tag erfolgt sein, um eine Ansteckung zu vermeiden. Es ist immer noch umstritten, ob dieser Schutz ein Leben lang besteht.
Die Impfung selbst kann Gehirnhautentzündungen, Ausschlage und Fieber hervorrufen.
Wichtige Impfungen bei Erwachsenen
Erwachsene sollten die selben Impfungen bekommen wie Säuglinge und Kinder, um einen ausreichenden Schutz zu bewahren. Besonders wichtig ist die Impfung MMR (Masern(Mumps/Röteln), da bei einer Infektion mit diesen Viren Komplikationen in der Schwangerschaft auftreten können. Fast alle Kinder, deren Mutter in der Schwangerschaft infiziert war, erleiden schwere Behinderungen wie zum Beispiel die Gehörlosigkeit.
Zu dieser Impfung kommen dann spezielle, die wegen eines speziellen Berufes oder einer Reise benötigt werden.
Zecken-Hirnhautentzündung (FSME)
Diese Impfung kann kostenlos beim Hausarzt erfolgen und hat die Faustregel: Umso näher am Osten,desto wichtiger die Impfung. Idealerweise erfolgt diese im Winter. Es sind drei Impfungen erforderlich.
Gelbfieber
Dieses, meist in den Tropen befindliches Virus wird durch Mücken übertragen und endet ohne Therapie meist binnen einer Woche tödlich. Erwachsene sind am meisten gefährdet. Symptome sind Ikterus und hohes Fieber. Durch die erhöhte Blutungsneigung ist diese Erkrankung sehr gefährlich.
Der Lebend-Impfstoff wird von speziellen Einrichtungen injiziert, welche für eine solche Impfung verifiziert sind. Die Verabreichung erfolgt lediglich einmal.
Hepatitis A und B
Die Leberentzündung, am häufigsten Hepatitis genannt, wird nicht nur in fremden Ländern, sondern auch in Deutschland häufig übertragen. Am häufigsten betroffen sind Anhänger der medizinischen Berufe. Hepatitis A überträgt sich durch unreine Nahrungsmittel, Hepatitis B durch mit Körperflüssigkeiten verunreinigte Instrumente.
Es sind passive und aktive Impfungen erhältlich; zwei Injektionen sind erforderlich, jeweils in einem Abstand von sechs Monaten. Erst nach der letzten Impfung ist der Schutz ausreichend. Danach bleibt der er zirka fünf Jahre bestehen.