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Desogestrel Aristo ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das zur Verhütung von Schwangerschaften bei Frauen Anwendung findet. Es handelt sich um eine reine Gestagen-Pille, weil es kein Östrogen enthält, sondern nur das Sexualhormon Desogestrel, welches zu den Gestagenen zählt. Dadurch kann es auch von Frauen angewendet werden, die eine Unverträglichkeit auf Östrogen haben oder zum Zeitpunkt der gewünschten Einnahme stillen.

Das Präparat wird in Form von Filmtabletten oral eingenommen und ist bereits seit den 80er Jahren für den Handel zugelassen. Wie bei der Antibabypille üblich soll das Medikament für eine ideale Wirkung einmal täglich zur selben Zeit eingenommen werden.

Wirkstoff

Der Wirkstoff der Antibabypille Desogestrel Aristo ist Desogestrel. Hierbei handelt es sich um ein Prodrug von Etonogestrel. Es ist ein schwer lösliches, kristallines Pulver und kommt in dieser Form auch im Verhütungsring und im Verhütungsstäbchen vor. In jeder Tablette befinden sich 0,075 mg Desogestrel.

Andere Bestandteile

Neben dem Wirkstoff enthält eine Tablette auch noch weitere Bestandteile. Unter anderen sind das Laktose, Maisstärke, Stearinsäure und Povidon. Hierbei handelt es sich lediglich um Hilfsstoffe, um die optimale Wirkung des Medikaments zu unterstützen.

Wirkungsweise

Das Desogestrel wird nach der Einnahme sehr schnell vom Körper aufgenommen und in Etonogestrel umgewandelt. Dieses wird dann fast vollständig an Serumproteine gebunden. Dadurch wird dann zum einen der Eisprung verhindert, sodass eindringende Samenzellen keine Eizelle vorfinden. Zum anderen wird die Viskosität des Zervikalschleims erhöht, also die Zähflüssigkeit des Schleims im Gebärmutterhals. Dadurch kann gewährleistet werden, dass es nicht zu einer Befruchtung der Eizellen kommt.
Das Medikament entfaltet seine volle Wirkung, nachdem es über vier bis fünf Tage hinweg regelmäßig eingenommen wurde. Es wird anschließend größtenteils über den Urin wieder ausgeschieden.

Erfolg

Durch die Einnahme von Desogestrel Aristo ist ein vergleichsweise hoher Empfängnisschutz gewährleistet. Der Pearl-Index beträgt circa 0,4, was bedeutet, dass nur 0,4 % der Frauen, die das Medikament eingenommen haben, innerhalb eines Jahres schwanger geworden sind.

Nebenwirkungen

So wie alle Medikamente weist auch Desogestrel Aristo einige Nebenwirkungen auf, die jedoch nicht bei allen einehmenden Patienten auftreten müssen. Bei circa einen von zehn Behandelten kommt es zu Stimmungsschwankungen, verminderter Libido, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Ebenso häufig treten unregelmäßige, vaginale Blutungen auf. Diese sind nicht besorgniserregend und oft sehr gering. Es ist auch möglich, dass die Menstruationsblutungen ganz ausbleiben. Diese Auffälligkeiten weisen nicht darauf hin, dass die Antibabypille nicht wirkt, die Empfängnisverhütung ist in jedem Fall trotzdem gewährleistet.

Gelegentliche Nebenwirkungen sind Haarausfall, Müdigkeit und erhöhte Menstruationsschmerzen. Es kann auch zu einer vaginalen Infektion kommen, beziehungsweise ebenso häufig zu einer Zyste im Eierstock. In diesem Fall sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

Sehr seltene Nebenwirkungen mit einer Wahrscheinlichkeit des Auftretens von ungefähr 0,1 % sind Hautausschläge, andere auffällige Hautveränderungen und Nesselsucht. Falls es zu Schwellungen im Gesicht und Rachenraum kommt und das Schlucken oder Atmen erschwert ist, sollte ebenfalls dringend ein Arzt kontaktiert werden.

Wechselwirkungen

Desogestrel Aristo gehört zu den hormonellen Kontrazeptiven und beeinflusst als solches den Metabolismus anderer Medikamente. So können die Plasma- und Gewebekonzentration anderer Arzneistoffe entweder zu- oder abnehmen. Bei der Einnahme von Medikamenten wie dem Immunsuppressiva Ciclosporin oder dem Antiepileptika Lamotrigin ist daher Vorsicht geboten.
Es gibt jedoch auch Arzneimittel, die die Wirkung kontrazeptiver Hormone erhöhen und sich daher negativ auf die Wirkung von Desogestrel Aristo auswirken. Werden unter anderem die Wirkstoffe Bosentan, Phenytoin, Orimidon oder Rifampicin eingenommen, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Durchbruchblutungen kommen.

Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, Desogestrel Aristo nicht zusammen mit HIV-Inhibitoren oder Medikamenten gegen das Hepatitis-C-Virus einzunehmen. Die Wirkung der Antibabypille könnte andernfalls aussetzen.
Generell wird empfohlen, die Einnahme von Desogestrel Aristo zusammen mit anderen Medikamenten immer mit einem Arzt abzusprechen.

Wann Desogestrel Aristo nicht eingenommen werden sollte

Bei einigen Menschen gibt es Faktoren, die gegen eine Einnahme des schwangerschaftsverhütenden Medikaments Desogestrel Aristo sprechen. Deswegen ist es dringend notwendig, sich vor der Einnahme mit einem Arzt abzusprechen. Besonders in diesen Fällen ist die Einnahme gefährlich:

• Es besteht eine Allergie gegen den Wirkstoff Desogestrel oder einem anderen Inhaltsstoff des
• Medikaments Desogestrel Aristo
• Es liegt eine Diabetes-Erkrankung vor
• Es liegt eine Epilepsie vor
• Es liegt eine Tuberkolose-Erkrankung vor
• Es gab in der Vergangenheit eine Lebererkrankung oder Leberkrebs
• Es kam in der Vergangenheit zu einer Thrombose oder diese liegt noch vor
• Es besteht eine Krebserkrankung, die sexualhormon-abhängig ist (z.B. Brustkrebs)
• Es liegen noch nicht vollständig geklärte vaginale Blutungen vor
• Brustkrebs-Vorsorge

Die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, steigt durch die Einnahme von hormonellen Kontrazeptiven, insbesondere im zunehmenden Alter. Hierbei ist unerheblich, ob die die gewählte Pille Östrogen enthält oder eine reine Gestagen-Pille ist. Ist Brustkrebs in der Familie veranlagt oder ist der Behandelte selbst bereits an dieser Krebsart erkrankt, sollte daher ein anderes Verhütungsmittel gewählt werden. Studien haben festgestellt, dass Frauen, die seit 10 Jahren keine Pille einnehmen, dasselbe Risiko für Brustkrebs aufweisen, wie Frauen, die noch nie die Pille eingenommen haben. Es empfiehlt sich, seine Brust regelmäßig abzutasten, um eventuelle Knoten frühzeitig und rechtzeitig zu erkennen. Eine in regelmäßigen Abständen stattfindende Untersuchung beim Frauenarzt sollte ebenfalls in Anspruch genommen werden.

Thrombose-Risiko

Besondere Aufmerksamkeit sollte man allen Thrombose-Anzeichen schenken, da es im Zusammenhang mit Desogestrel Aristo sonst zu erheblichen Störungen kommen kann. Hierbei handelt es sich um Blutgerinnsel im Bein, die im schlimmsten Fall eine Embolie der Lunge auslösen können und somit zum Tod führen können. Während der Schwangerschaft oder während der Einnahme der Antibabypille ist die Wahrscheinlichkeit von solchen Blutgerinnseln leicht erhöht. Bei auftretenden Schmerzen in einem Bein sollte daher umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Arztbesuche

Wenn Desogestrel Aristo eingenommen wird, ist es nötig, sich regelmäßig vom Arzt untersuchen zu lassen. Wenn diese Dinge festgestellt werden, sollte umgehend ein Arzt verständigt werden:

• Starke und unklare Schmerzen im Bauch- und Brustbereich
• Schmerzen und Schwellungen im Bein
• Starke Atemschwierigkeiten und Husten, besonders Bluthusten (könnte auf eine Thrombose hinweisen)
• Gelbliche Verfärbungen der Haut (könnte auf eine Lebererkrankung hinweisen)
• Vermutung einer Schwangerschaft
• Schwere vaginale Blutungen
• Ungewöhnlich starke Unterleibsschmerzen
• Bemerken von Knoten in der Brust (könnte auf Brustkrebs hinweisen)

Richtige Einnahme

Eine Blister Desogestrel Aristo enthält genau 28 Tabletten für eine tägliche Einnahme über einen Zeitraum von 28 Tagen. Dabei befinden sich auf der Rückseite des Blisters Angaben über die Wochentage. Für eine korrekte Einnahme soll bei jeder neuen Packung in der oberen Reihe mit der Einnahme begonnen werden. Dabei soll auch der Wochentag übereinstimmen, damit immer nachvollzogen werden kann, ob die Tablette bereits eingenommen wurde. Anschließend soll in Richtung der Pfeile, die ebenfalls auf der Rückseite des Blisters zu finden sind, fortgefahren werden.

Für eine optimale Wirkung ist es wichtig, dass das Medikament jeden Tag etwa zur selben Uhrzeit eingenommen wird. Eine Unterbrechung während der Monatsblutung ist nicht nötig. Wenn ein Blister aufgebraucht ist, soll direkt am nächsten Tag mit einem neuen Blister angefangen werden. Es empfiehlt sich, die Tablette zusammen mit einem Glas Wasser herunterzuschlucken. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und sollte immer in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

In diesen Fällen müssen weitere Faktoren beachtet werden

• Nur Schwangerschaftsschutz: Das Medikament Desogestrel Aristo ist ein reines Verhütungsmittel und kann lediglich dafür eingesetzt werden, eine Schwangerschaft zu verhindern. Vor sexuell-übertragbaren Krankheiten und Geschlechtskrankheiten bietet das Arzneimittel keinerlei Schutz. Für diesen Zweck sollte ein anderes Verhütungsmittel oder ein zusätzliches gewählt werden.
• Ersteinnahme: Wird mit der Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels begonnen oder wurde aus anderen Gründen im letzten Monat kein solches Präparat eingenommen, soll am ersten Tag der Monatsblutung die erste Tablette eingenommen werden. In diesem Fall ist es nicht nötig, zu weiteren Verhütungsmitteln zu greifen. Wird später mit der Einnahme begonnen, kann der volle Schutz erst nach 7 Tagen gewährleistet werden.
• Nach einer Entbindung: In den ersten 21 Tagen kann mit der Einnahme von Desogestrel Aristo begonnen werden, ohne auf die Monatsblutung zu warten. Nach diesen 21 Tagen sollte wieder 7 Tage zusätzlich verhütet werden, bevor ausreichend Schutz durch die Antibabypille besteht, um eine Schwangerschaft auszuschließen.
• Wechsel von einer anderen Antibabypille: Wurde bisher eine andere Gestagen-Pille eingenommen, kann problemlos und ohne weitere Hinweise zu Gestagen Aristo gewechselt werden. Eine zusätzliche Schwangerschaftsverhütung ist nicht nötig. Wurde vorher eine kombinierte Pille mit Östrogen eingenommen, sollte nach der letzten Tablette ohne Wirkstoff auf Gestagen Aristo umgestiegen werden. Hierbei sind wieder die 7 Tage zu beachten, in denen zusätzlich verhütet werden sollte. Wird von einem Pflaster oder einem Vaginalring gewechselt, kann Gestagen Aristo ab dem Tag nach der Entfernung dieser schwangerschaftsverhütenden Präparate eingenommen werden. Auch hier sind 7 Tage Eingewöhnung auf das neue Medikament erforderlich.
• Schwangerschaft: Besteht ein Kinderwunsch, sollte Desogestrel Aristo abgesetzt werden. Wenn vermutet wird, dass eine Schwangerschaft besteht, sollte die Einnahme des Medikaments ebenfalls sofort beendet werden. Andernfalls könnte es zu Missbildungen und Störungen in der Entwicklung des Embryos kommen.
• Stillzeit: Das Medikament Desogestrel Aristo wirkt sich nicht negativ auf die Muttermilch aus und kann daher bedenkenlos während der Stillzeit eingenommen werden. Untersuchungen haben ergeben, dass das Kind in keinster Weise in der Entwicklung oder im Wachstum beeinträchtigt wird. Außerdem werden auch nur sehr geringe Mengen des Wirkstoffes überhaupt in die Muttermilch abgegeben.
• Kinder und Jugendliche: Es liegen keine Informationen vor, ob die Sicherheit von Desogestrel Aristo bei Jugendlichen unter 18 Jahren genauso gewährleistet ist wie bei erwachsenen Frauen. Es bestehen aber auch keine erwähnenswerten Gründe, die dagegen sprechen.
• Verkehrstüchtigkeit: Eine Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit besteht bei der Einnahme von Desogestrel Aristo laut Studien nicht. Bei der Bedienung von Maschinen sollten ebenfalls keine Komplikationen auftreten, die auf die Einnahme des Medikaments zurückzuführen sind.
  Ernährungshinweise

Grundsätzlich können alle Nahrungsmittel und Getränke zusammen mit Desogestrel Aristo eingenommen werden. Sollte allerdings eine bekannte Unverträglichkeit von Laktose oder anderen Zuckerarten bekannt sein, sollte die Einnahme des Arzneimittels mit einem Arzt abgesprochen werden.

Weitere Hinweise für Probleme bei der Einnahme

Überdosierung

Erhebliche gesundheitsschädliche Wirkungen konnten bisher durch eine übermäßige Einnahme von Desogestrel Aristo nicht festgestellt werden. Eventuelle Nebenwirkungen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und geringe, vaginale Blutungen können dennoch vorkommen. Die Kontaktaufnahme mit einem Arzt ist bei einer versehentlichen Überdosierung zu empfehlen.

Einnahme vergessen

Sollte die Einnahme einmalig vergessen werden, kann sie in den ersten 12 Stunden noch problemlos nachgeholt werden, ohne dass das Medikament seine gewünschte Wirkung verliert. Die nächste Pille soll dann wieder zum geplanten Zeitpunkt eingenommen werden. Überschreitet die Verspätung 12 Stunden, verliert das Arzneimittel seine Zuverlässigkeit. In diesem Fall sollte auf andere Verhütungsmittel zurückgegriffen werden. Das gilt auch für die nächsten 7 Tage, insbesondere, wenn die Einnahme über mehrere Tage hinweg pausiert wurde.

Einnahme abbrechen

Ist geplant, die Einnahme von Desogestrel Aristo zu beenden, ist das zu jedem Zeitpunkt möglich. Ab dem Tag nach der letzten Einnahme ist der Schwangerschaftsschutz nicht mehr voll gewährleistet. Bereits ab diesem Tag sollte anderweitig verhütet werden, wenn kein Kinderwunsch besteht. Der Schutz schwindet dann immer weiter, bis er vollständig erloschen ist. Klinische Studien haben ergeben, dass der Eisprung nach durchschnittlich 17 Tagen nach Einnahme der letzten Pille wieder einsetzt.

Aufbewahrung

Es ist nicht nötig, besondere Lagerungsbedingungen für die Aufbewahrung von Desogestrel Aristo einzuhalten. Weder übermäßiges Licht, noch hohe Temperaturen haben einen direkten Einfluss auf das Arzneimittel. Zum Schutz der Umwelt ist jedoch zu beachten, das Medikament nicht im Abwasser zu entsorgen. Gegebenenfalls kann ein Apotheker oder Arzt zu Rate gezogen werden, wenn sich Fragen über die korrekte Entsorgung ergeben.

Wichtig ist ebenfalls, das Verfallsdatum des Arzneimittels zu beachten. Auf der Schachtel befindet sich ein Aufdruck, der die Haltbarkeit angibt. Ist der letzte Tag des angebenden Monats überschritten, darf das Medikament nicht mehr eingenommen werden. Ansonsten kann es zu zusätzlichen, unerwünschten Nebenwirkungen kommen oder zu einem Verlust des Schwangerschaftsschutzes.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass Desogestrel Aristo nicht in die Hände von Kindern fällt.

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Daria Morgenstern-Müller

Frau Morgenstern-Müller ist eine studierte Expertin für Frauenheilkunde und Urologie. Sowohl schulmedizinische wie auch alternative Behandlungsmethoden sind ihr geläufig. Bei GynWeb schreibt sie über Themen aus diesen Bereichen.

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