Yasmin wird zur Schwangerschaftsverhütung eingenommen. Es ist ein Präparat, das zwei weibliche Hormone enthält. Solche Präparate werden als Kombinationspillen bezeichnet. Diese gehören zu den zuverlässigsten reversiblen Verhütungsmethoden, wenn sie korrekt angewendet werden.
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Inhalt
Inhaltsstoffe, Wirkstoff
Yasmin enthält die beiden Wirkstoffe Ethinylestraiol und Drospineron. Diese Kombination wird zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung verwendet.
Diese Wirkstoffe können aber auch zur Behandlung von Zyklusstörungen angewendet werden, wozu zu seltene oder zu häufige Blutungen gehören.
Das Präparat enthält noch weitere Bestandteile, die keine arzneiliche Wirkung haben:
Maisstärke und Eisenoxidhydrat (E172), Hypromellose und Lactose-Monohydrat.
Weiter sind enthalten Macrogol 6000, Magnesiumstearat, – palmitat, – oleat, Talkum und Titanoxid (E171).
Wirkung
Yasmin verfügt über eine Dreifachwirkung:
sie verhindert den Eisprung, verdickt den Schleim im Bereich des Gebärmutterhalses und sorgt für eine dünne Gebärmutterschleimhaut.
Die Hauptwirkung ist die Verhinderung des Eisprungs, was dadurch erreicht wird, indem dem Körper durch Steigerung des Hormonspiegels eine Schwangerschaft vorgetäuscht wird.
Durch künstliches Angeben der Hormone Östrogen und Gestagen können keine Eizellen mehr reifen.
Durch die Verdickung des Schleimes im Bereich des Gebärmutterhalses ist es für die Spermien so gut wie unmöglich, die Gebärmutter zu erreichen.
Auch die durch Yasmin verursachte dünne Schleimhaut der Gebärmutter wird es unmöglich machen, dass sich eine Eizelle einnisten kann, falls sich eine gebildet haben sollte.
Einnahme
Yasmin soll immer genau nach ärztlicher Absprache angewendet werden.
Es soll täglich eine Tablette eingenommen werden, bei Bedarf kann ein Schluck Wasser getrunken werden, wobei eine Einnahme mit oder ohne Mahlzeit möglich ist, nach Möglichkeit aber zur gleichen Tageszeit. In einem Blisterstreifen sind 21 Tabletten.
Jeder Streifen ist mit den Wochentagen, an denen die Tablette eingenommen werden soll beschriftet. Wird zum Beispiel an einem Mittwoch mit der Einnahme begonnen, so wird die Tablette genommen, die mit Mittwoch gekennzeichnet ist.
Für die nächste Tablette folgt man der Pfeilrichtung auf dem Blister, bis alle enthaltenen Tabletten verbraucht sind.
Während der folgenden sieben Tage werden keine Tabletten eingenommen. In dieser tablettenfreien Zeit (Einnahmepause), sollte die Monatsblutung eintreten, genannt Entzugsblutung. Sie beginnt normalerweise am zweiten oder dritten Tag der Einnahmepause.
Nach der siebentägigen Einnahmepause, also am achten Tag, sollte mit dem nächsten Blisterstreifen begonnen werden auch wenn die Blutung noch nicht beendet ist.
Es soll also jeder Blisterstreifen am gleichen Wochentag begonnen werden, und die Entzugsblutung sollte monatlich zur gleichen Zeit erfolgen.
Der Schutz vor einer Schwangerschaft besteht auch während der siebentätigen Einnahmepause, wenn Yasmin wie beschrieben eingenommen wird.
Besonderheiten
Wurde im vergangenen Monat kein hormonelles Verhütungsmittel eingenommen, kann Yasmin am ersten Zyklustag, also am ersten Tag der Monatsblutung eingenommen werden.
Wird mit der Einnahme am ersten Tag der Monatsblutung begonnen, besteht sofortiger Schutz. Die Einnahme kann auch am zweiten bis fünften Tag des Zyklus begonnen werden, dann müssen aber während der ersten sieben Tage ergänzende Massnahmen zur Empfängnisverhütung getroffen werden, wie zum Beispiel die Verwendung eines Präservativs.
Wechselt man von einem kombinierten hormonellen Verhütungsmittel oder von einem Vaginalring oder Pflaster, so werden zuerst noch alle Tabletten des vorhergehenden Wirkstoffs eingenommen. Dann erst wird Yasmin verwendet. Wenn das vorhergehende Präparat an bestimmten Tagen nicht eingenommen werden sollte, so können diese Tage auch bei einem Wechsel zu Yasmin noch abgewartet werden.
Hat man zuvor eine Monopille mit Gestagen verwendet, jederzeit zu Yasmin gewechselt werden. Wurde vorher ein Implantat oder Intrauterinsysten (IUS) verwendet, kann am Tag der Entfernung auf Yasmin umgestellt werden.
Wurde zuvor ein Injektionspräparat verwendet, kann Yasmin eingenommen werden, wenn die nächste Spritze genommen werden müsste. In allen diesen Fällen bedarf es eines zusätzlichen Schutzes zur Verhütung einer Schwangerschaft.
Nach einer Schwangerschaft
Die Einnahme von Yasmin kann 21-28 Tage nach einer Geburt begonnen werden.
Während der ersten sieben Tage sollte aber zusätzliche Verhütungsmethoden beigezogen werden.
Hatte man nach der Geburt bereits Geschlechtsverkehr bevor Yasmin eingenommen worden ist, muss erst sicher sein, dass man nicht schwanger ist, oder es muss die nächste Monatsblutung abgewartet werden.
Nach einer Fehlgeburt sollte man zuerst den Rat eines Arztes einholen.
In der Stillzeit wird die Einnahme von Yasmin nicht empfohlen. Möchte man in dieser Zeit Yasmin verwenden, so sollte zuerst ärztlicher Rat beigezogen werden.
Überdosierung
Es sind keine Angaben vorhanden dass die Einnahme einer zu hohen Dosis negative Folgen für den Körper haben wird.
Werden mehrere Tabletten gleichzeitig eingenommen, können Übelkeit und Erbrechen die Folge sein. Bei sehr jungen Frauen sind auch leichte Scheidenblutungen möglich.
Wurden zu viele Tabletten eingenommen oder haben Kinder Yasmin eingenommen, muss ärztlicher Rat oder der Rat eines Apothekers gesucht werden.
Vergessen der Einnahme
Erfolgt die verspätete Einnahme unter 12 Stunden, besteht der Schutz weiterhin.
Die Tablette sollte eingenommen werden, sobald man sich erinnert und die nächste Tablette sollte dann zur gewohnten Zeit wieder genommen werden.
Erfolgt die Einnahme erst nach Ablauf von 12 Stunden, kann der Schutz vor einer Schwangerschaft verringert sein. Je mehr Tabletten vergessen worden sind desto höher ist das Risiko einer Schwangerschaft.
Zu Beginn (erste Woche) oder Ende des Bisterstreifens vergessen
Das größte Risiko für einer Schwangerschaft besteht, wenn die Einnahme der Tabletten zu Beginn oder am Schluss des Bisterstreifens vergessen wurde.
Wurde mehr als eine Tablette von einem Streifen vergessen, sollte man sich an den Arzt wenden.
Wenn man in der ersten Einnahmewoche eine Tablette vergessen hat, sollte man die betreffende Tablette sofort nehmen, sobald man sich daran erinnert, auch wenn man dann zwei Tabletten einnehmen muss.
Die folgende Tablette wird zur gewohnten Zeit wieder eingenommen, aber in den nächsten sieben Tagen sollten zusätzliche Verhütungsmassnahmen getroffen werden.
Wenn man in der Woche bevor die Einnahme vergessen worden ist Geschlechtsverkehr hatte, könnte eine Schwangerschaft möglich sein, und es sollte der Arzt informiert werden.
In der zweiten Woche vergessen
Hat man in der zweiten Woche der Einnahme eine Tablette vergessen, sollte die betreffende Tablette unverzüglich genommen werden sobald man sich daran erinnert, auch, wenn dann zweit Tabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden müssen.
Die nächste Tabletten soll dann wieder zur üblichen Zeit eingenommen werden.
Man ist vor einer Schwangerschaft geschützt und muss keine zusätzlichen Maßnahmen zur Verhütung treffen.
In der dritten Woche vergessen
Ist ein der dritten Woche der Einnahme eine Tablette vergessen worden, hat man zwei Möglichkeiten:
Entweder nimmt man die vergessene Tablette sobald man sich erinnert sofort ein, auch wenn in diesem Fall zwei Tabletten gleichzeitig eingenommen werde müssen. Die nächste Tablette wird dann wie üblich eingenommen. Die einnahmefreie Pause wird ausgelassen und man beginnt sofort mit dem nächsten Folienstreifen.
Eine Blutung tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit erst ein wenn der zweite Packung eingenommen ist, es kann aber sein, dass bereits während der zweiten Packung leichte Blutungen auftreten.
Mann kann aber auch keine weitere Tablette mehr einnehmen und beginnt sofort mit der siebentägigen Einnahmepause. Der Tag, an dem man die Tablette vergessen hat, muss mitgezählt werden.
Möchte man am gewohnten Tag mit der neuen Packung beginnen, kann man eine Pause von weniger als sieben Tagen machen.
Hält man sich an eine der beiden Möglichkeiten, ist der Schutz erhalten.
Wurde eine Tablette aus einem Blister vergessen und es tritt keine Blutung ein während der Einnahmepause, besteht eventuell eine Schwangerschaft.
In diesem Fall sollte bevor man mit dem neuen Blister beginnt ein Arzt beigezogen werden.
Bei Durchfall und schwerem Erbrechen
Tritt in den ersten drei bis vier Stunden nach Einnahme einer Tablette Erbrechen oder schwerer Durchfall auf, hat der Körper die Wirkstoffe eventuell noch nicht vollständig aufnehmen können.
Es muss dann so schnell wie möglich, möglichst aber innerhalb von 12 Stunden nach dem normalen Zeitpunk der Einnahme eine neue Tablette aus einer Ersatzpackung eingenommen werden.
Sind diese 12 Stunden überschritten oder ist eine Einnahme nicht möglich, so muss verfahren werden, wie wenn die Einnahme vergessen worden ist.
Verträglichkeit
Die bei hormoneller Verhütung üblichen Begleiterscheinungen wie Zwischenblutungen und andere Störungen des Zyklus kommen gleich häufig vor, auch Migräne, Kopf- und Brustschmerzen sowie Bauchschmerzen sind nicht seltener. Es lässt sich auch keine Besserung des prämenstruellen Syndroms oder eine Minderung von Akne belegen.
Was den Einfluss auf das Gewicht betrifft, so sind Schwankungen von mehr als 2 kg möglich. Bei der anfangs erhofften Möglichkeit, durch die Einnahme von Yasmin an Gewicht zu verlieren, handelt es sich höchstens um ein paar hundert Gramm.
Was die Kanzerogenität des enthaltenen Gestagens Drospirenon betrifft, konnte in Studien an Ratten und Mäusen kein Nachweis dafür erbracht werden.
Nebenwirkungen
Wie bei allen Arzneimitteln können auch bei der Einnahme von Yasmin Nebenwirkungen auftreten, was aber nicht bei jeder Frau der Fall sein muss.
Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte der Arzt informiert werden, vor allem wenn diese schwerwiegend oder anhaltend sind oder wenn sich der Gesundheitszustand verändert.
Wie bei allen kombinierten hormonelle Kontrazeptiva besteht auch bei der Einnahme von Yasmin ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse Thrombosen.
Weiter wird unterschieden zwischen häufigen, gelegentlichen und seltenen Nebenwirkungen:
Häufige Nebenwirkungen
- Zyklusstörungen, Zwischenblutungen, Brustschmerzen sowie Spannungsgefühl in der Brust
- Übelkeit, Migräne, Kopfschmerzen und depressive Verstimmungen auftreten
- Zähflüssiger Scheidenausfluss sowie ein erhöhtes Auftreten von Scheidenpilzen
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Brustvergrösserung sowie veränderter Sexualtrieb
- Erbrechen, Durchfall, sowie Bluthoch- als auch niedriger Blutdruck
- Akne, schwerer Juckreiz, Haarausfall und Hautausschläge
- Scheideninfektionen sowie Flüssigkeitseinlagerungen und Gewichtsveränderungen müssen auch bedacht werden
Seltene Nebenwirkungen
- Allergische Reaktionen und Asthma
- Schwerhörigkeit sowie Absonderungen aus der Brust
- Hautveränderungen in Form rötlicher Hautknoten, Flecken, Bläschen
- Arterielle oder venöse Thromben in der Lunge, sowie an Beinen oder Füssen, aber auch in Leber,
- Magen, Darm, in den Nieren oder im Auge
- Auftreten können Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch geringere Symptome, die einem Schlaganfall ähnlich sind
Werden Nebenwirkungen festgestellt, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine Beratung ist in einem solchen Fall aber auch in einer Apotheke möglich.
Dies gilt auch für nicht erwähnte Nebenwirkungen.
Wann Yasmin nicht angewendet werden darf
Bei Vorliegen oder sich ereigneter tiefer Beinvenenthrombose (thrombus in der Vene), einer Lungenembolie (Thrombus in der Lunge) oder eines Gerinnsels in einem anderen Organ.
Bei bekannter Störung der Blutgerinnung, beispielsweise bei Mangel der Gerinnungsproteine wie Protein-S, Protein-C oder Antithrombin III. Ebenfalls keine Anwendung haben darf Yasmin bei einer Mutation des Faktors V und beim Antiphospholipidsyndrom.
Bei einer geplanten Operation, oder wenn man längere Zeit bettlägerig ist.
Wenn in der Vergangenheit ein Herzinfarkt oder Schlaganfall stattgefunden hat.
Bei Vorliegen oder in der Vergangenheit liegender Angina pectoris, sie verursacht schwere Brustschmerzen und kann ein erstes Zeichen eines Herzinfarktes sein.
Wenn vorübergehende Symptome eines Schlaganfalls vorliegen (TIA, sog. Transitorische ischämische Attacke) oder sich in der Vergangenheit ereignet hatten.
Bei Vorliegen einer der folgenden Krankheiten, die ein erhöhtes Thromboserisiko sein können:
- schwerer Diabetes mellitus mit Schädigung der Blutgefässe
- bei starkem Bluthochdruck
- bei stark erhöhtem Cholesterin oder stark erhöhten Triglyceriden
- bei bekannter Hyperhomozysteinämie
- bei Vorliegen einer Migräne „mit Aura“, oder wenn man in der Vergangenheit daran gelitten hat
- bei bestehender oder vorausgegangener Lebererkrankung, solange die Werte noch nicht wieder im normalen Bereich sind
- bei Niereninsuffizienz
- bei bestehendem oder vorausgegangenem Lebertumor
- bei Verdacht oder Vorhandenem Brustkrebs oder Krebs der Geschlechtsorgane
- bei unerklärlichen Scheidenblutungen
- bei Allergien gegen Ethinylestradiol oder Dropirenon. Es kann Schwellungen, Ausschlag oder Jucken verursachen.
Was beachtet werden muss
Yasmin schützt wie alle hormonellen Verhütungsmittel nicht vor einer HIV-Infektion und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Erhöhte Vorsicht bei der Anwendung von Yasmin
Unter bestimmten Voraussetzungen ist erhöhte Achtsamkeit bei der Einnahme von Yasmin geboten und eine regelmäßige ärztliche Kontrolle kann notwendig sein.
Bei Ausbrechen oder Verschlimmerung der im folgenden genannten Erkrankungen sollte ebenfalls der Arzt informiert werden:
- Bei vorhandenem oder früher aufgetretenem Mammakarzinom in der nächsten Verwandtschaft oder bei bekannter Leber- oder Gallenblasenerkrankung.
- Bei bekannter Zuckerkrankheit aber auch bei Depressionen und Epilepsie.
Liegen chronisch entzündliche Darmerkrankungen vor, so ist ebenfalls Vorsicht geboten. - Wenn man an einem hämolytisch urämischen Syndrom, an einer Sichelzellanämie, oder an einer erblichen Erkrankung der roten Blutkörperchen leidet.
- Leidet jemand an erhöhten Blutfettspiegeln oder kommt diese Erkrankung in der Familie vor, so ist bei der Anwendung ebenfalls Vorsicht geboten, da die Erhöhung der Blutfettspiegel mit einem erhöhten Risiko einer Bauchspeicheldrüsenentzündung in Verbindung gebracht wird.
Aufbewahrung von Yasmin
Yasmin muss für Kinder unzugänglich und in der Originalverpackung aufbewahrt werden.
Die Packung darf nicht über 25°C gelagert werden.
Nach Ablauf des Verfalldatums darf das Präparat nicht mehr eingenommen werden, wobei immer der letzte Tag des angegebenen Monats maßgebend ist.
Yasmin darf nicht im Abwasser oder Haushaltsmüll entsorgt werden. Bei Fragen beraten die Apotheken über die richtige Entsorgung, man leistet damit einen Beitrag zum Schutz der Umwelt.
